Foucault Tester

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Zum Testen des Spiegels bei der Politur und beim Parabolisieren bedienen sich die meisten Amateure der Foucaultschen Schattenprobe. Ein Foucault Tester kann in Heimarbeit aus wenigen Teilen zusammengebaut werden und erlaubt das Vermessen des Spiegels auf ca. 1/10.000-stel mm genau.

Meinen ersten Spiegel, den 10" f/5,4 testete ich mit einem primitiv Foucault Tester aus einerm Stück Gardinenstangenrohr auf einem Brettchen, einer 6V Fahrradglühbirne zunächst auf mm Papier und später mit einem plastik Messchieber. Es ist erstaunlich, welch hohe Messgenauigkeiten auch mit derart improvisierten Testern möglich sind (siehe Vergleichsmessungen alt gegen neu in mein aller erster Spiegel im Astrotreff).

Für die nächsten Spiegel, u.a. auch für den 17,5" f/4,5 konnte ich den inzwischen sicher als historisch zu bezeichnenden Foucault Tester nutzen, der sich seit den 90-er Jahren im Besitz von Klaus Jünemann befand. Er muss mehreren Generationen Berliner Spiegelschleifern als Messgerät gedient haben.

Weitere Details...

Eine Zeit lang benutzte ich den Spalt Foucault Tester von Gert Gottschalk. Die Lichtquelle (Halogenlampe) wird mit einem kleinen Spiegel um 90° umgelenkt. Dadurch rückt die Messerschneide näher an die optische Achse. Das kleine Teleskop erleichtert das Erkennen der Zonen. Die Messung erfolgt mit einer Messuhr mit 1/100 mm Anzeige. Mit diesem Tester erreichte ich an meinem 24" f/4,1 eine Reproduzierbarkeit der Zonenmessungen von ca. +-0,03 mm.

Seit 2001 benutze ich einen spaltlosen Foucault Tester auf einem Zeiss Kreuzschlitten eines Freundes. So ein Kreuzschlitten ist eine feine Sache, ist aber nicht nötig. Es geht auch z.B. mit einem M6 Gewindestange- Spindelantrieb. Ein M6 Gewinde hat genau 1 mm Steigung pro Umstehung. Zur Funktion eines spaltlosen Testers siehe die Seiten von Berthold Hamburger.

Der Foucault Tester mit beweglicher Lichtquelle, das heißt, die Lichtquelle und der Spalt bewegen sich gemeinsam auf dem Schlitten. Ein kleines 4x Fernrohr erleichtert das Erkennen der Zonen. Es wird mit einem kleinen Kugelkopf in Position gehalten.
Die Lichtquelle ist eine weiße superhelle LED von Conrad (5 mm, klar, mit 3.000 mcd). Sie wird mit 4,5 V (3 Mignon Batterien) und einem Vorwiderstand betrieben, der den Strom auf 20 mA begrenzt. 

Ich habe die Linse der LED nicht angeschliffen, sondern verwendete stattdessen als Diffusor dünne matte Folie von einem Frühstücksbeutel direkt vor die LED. Das ergibt ein schön helles und gleichmäßig diffuses Licht, ohne die Helligkeit zu sehr herabzusetzen wie z.B. Butterbrotpapier.
Später ersetzte ich die klare LED durch eine weiße diffuse 5 mm LED. Dies ergibt noch schönere gleichmäßige Bilder und der zusätzliche Diffusor entfällt.

Die Messerschneide (Rasierklinge) wird so vor die Lichtquelle positioniert, dass sie diese halb abdeckt. Federn aus Sicherheitsnadeln halten die Rasierklinge in Position. 

Der Tester von hinten mit dem 4x Fernröhrchen, den Batterien, Vorwiderständen, An/Aus- Schalter und roter Skalenbeleuchtung zum Ablesen im Dunkeln.

 

Zur Theorie des Foucault Testers:
http://bobmay.astronomy.net/foucault/harbour1.htm
http://stellafane.org/tm/atm/test/understanding.html

Bauanleitung Foucault Tester, Spiegelständer, Couder Maske...:
https://stellafane.org/tm/atm/test/tester-main.html

Weitere Beispiele von Foucault Testern:
Spaltloser Tester von Martin Brückner
Spaltloser Tester von Gunnar Overbeck
Diverse Foucaulttester von Achim Strnad
Foucault Tester from Berthold Hamburger
www.atmsite.org/contrib/Harbour/Tester.html
Spaltloser Foucaulttester von Petra Saliger und Gernot Stenz

Foucault Auswerteprogramme:
Foucault Test Analysis von Andreas Reifke
FigureXP (direkter Downloadlink) von James Lerch.
FoucaultXL (direkter Downloadlink) von Horia Costache. Programm zur fotografischen Zonenauswertung. Anleitung siehe hier


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